Freitag, 30. Oktober 2020

Rom

 

Natürlich stand als erstes das Colosseum auf dem Programm. Die letzte Strecke fuhr ich mit der U-Bahn. Sind die Italiener und insbesondere die Römer sehr auf die Einhaltung der Corona-Regeln bedacht, so war diese U-Bahn Fahrt alles andere als Corona-konform. Es ist schon etwaqs krotesk, wenn man draußen im Freien bei geringer Personendichte von Polizisten aufgefordert wird, die Maske aufzusetzen und hier wird alle Vorsicht über den Haufen geworfen. 








Ich stolperte aus dem U-Bahnschacht und
   wow
stand vor diesem Koloss. Das war schon sehr überwältigend. Das Foto ist nicht gut, aber es macht den gewaltigen Eindruck deutlich. Mehr sieht man auf den ersten Blick auch mit seinen Augen nicht. Und die Baustellenabgrenzung gehört auch zur Realität. Da ich kurz zuvor im Amphitheater in Orange war, sparte ich mir den Eintritt. Die Architektur der beiden Bauwerke ist ähnlich, nur die Größe ist unterschiedlich. Und die macht es hier aus.


Auch das Forum Romanum sah ich mir von nur außen an. Etliche Schautafeln erläuterten, was ich hier sah. Es beeindruckte mich, welche gewaltigen Bauwerke  vor 2000 Jahren hier errichtet wurden und wieviel ich davon noch sah. 

Ein Bauingenieur überlegt natürlich, mit welchen Hebezeugen diese schweren Bauteile aufeinandergesetzt wurden. Mit der Bonner Rekonstruktion konnten nur niedrige Bauwerke erstellt werden. Für das, was hier sichtbar war, mussten es wesentlich größere Geräte sein.


Nahe am Forum lief ich durch die Altstadt mit verwinkelten Gassen und kleinen malerischen Plätzen. 

Das fällt natürlich einem Abwasseringenieur ins Auge: die Abwasserkanäle des alten Roms. Zwei Jahrtausende dauerte es, bis sie in unseren Breiten wieder neu erfunden wurden. Wie hier nachzulesen ist, wurde sie vor allem wegen der Oberflächenentwässerung gebaut. Da das Trinkwasser von außen in die Stadt geleitet wurde, gab es vermutlich keine hygienischen Probleme, die die Ableitung des Abwassers erforderlich machten. Trockenlegung uns Ästhetik standen im Vordergrund.
Je weiter ich mich vom Forum entfernte, desto länger und geradliniger wurden die Straßen. Das Flair der Altstadt machte Bauwerken wie dem Tevi-Brunnen und der spanischen Treppe Platz, die Reichtum und Macht einzelner repräsentieren. 

In den Läden war der italienische Schick zu bewundern.



Selbst die Corona-Masken mussten etwas besonderes sein.




Ich gönnte mir ein Pizza und hatte einen kleinen Tischgast, der neidisch auf mein Essen schaute.









Die vier (die zweite Frau fehlt auf dem Bild) waren von Siena nach Rom gepilgert. Der linke musste seinen beeindruckenden Wanderstab beim Sicherheitscheck zurück lassen. Im Petersdom wurden die beiden Männer noch wegen ihrer kurzen Hosen zurecht gewiesen. So haben Menschen, die nicht nur als Touristen hierher kommen, noch Probleme mit der Kirche.







         

           
                                                                                            Der Tempel des Aeskulap im Borghese Park

Am zweiten Tag spazierte ich lange durch den schönen Park der Borghese. Sehr erholsam in einer solchen Stadt. 


Im unmittelbaren Garten der Villa Borghese waren mehrere nakte Jünglinge und eine nackte junge Frau aufgestellt. Da darf jeder seiner Fantasie freien Lauf lassen. 

Aus dem  Geschlecht der Borghese stammen ein Papst und etliche Kardinäle. Es ist ein Paradebeispiel für die Verquickung von Politik, Macht und Kirche.









Nicht nur die Fotografinnen auch ich hatte meinen Spaß an den Giraffenbäumen.


Wer wissen will, wie das gemacht ist, muss in "Brücken" suchen.






Die Römer haben es tatsächlich geschafft, Hochhäuser zu vermeiden. In den Außenbereichen gibt es schon mal 20 und mehr Stockwerke. Sie sind aber so weit von Stadtkern weg, dass man sie auf diesem Bild nicht sieht.















Ich verlies Rom nach süden auf seinem einzigen Radweg. Der verläuft 20 km lang entlang dem Tiber. Von der Stadt sah ich darauf nicht viel, aber er war bequem und fast ohne Verkehr zu fahren. 

 

 

 

 

 

Weiter verlief die Route durch  neuere, dicht bebaute Vorstädte. Farbe, Balkone und Anordnung verleihen ihnen etwas Lockeres. Die Häuser sind nicht klotzig. Ich fand es angenehm hindurchzufahren und könnte mir auch vorstellen, hier zu wohnen. In Deutschland gibt es jede Menge schlechtere Beispiele.




 

 

Nun war ich gespannt auf die Abruzzen.

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