Dienstag, 16. Juli 2019

Hünerkopf Opfer

Ich hatte nicht richtig verstanden um was es geht. Aber ich bin gern mit dem Hausherren und An aufgebrochen um ein Stück bis zum Dschungelrand aufzusteigen. Der Hausherr stieg in einen Baum und schlug drei Äste ab, die wir mit zurücknahmen. Auf meine Frage hin erklärte An, dass schon sein Vater von diesem Baum Äste geholt hat und es Ahnenverehrung ist, genau von diesem Baum wieder Äste zu holen.



















 Zu Hause angekommen wurde aus einem Bambusrohr ein schön verzierter Kultgegenstand hergestellt. Auch die mitgebrachten Äste wurden verziert.











Die Hausherrin verschwand unter dem Haus und es entstand ein panisches Hühnergegacker.  Dann ging's los mit den hergestellten Gegenständen und dem Huhn in einer Plastiktüte. Mitten auf einem Reisfeld wurden die Gegenstände in den Boden gesteckt.











In den Trichter wurde ein Blatt so hinein gedreht, dass ein Becher entstand. Ein zweites Blatt wurde als größerer Trichter darüber gelegt.








Dem Huhn wurde die Kehle durchgeschnitten und der Hausherr ließ so viel Blut wie möglich in den Becher laufen.  Das Blut sollte die Götter gütig stimmen, damit sie dafür sorgen, dass der Reis gut wächst. Auch ein wenig Reisschnaps gab es noch für die Götter. Danach wurde der Kopf vollständig abgeschnitten.



Nun kniete das Paar nieder und der Hausherr warf mehrfach den Hahn in die Kultgegenstände hinein. Wie mir An später erklärte, ging es darum, dass der Kopf in einer bestimmten Art und Weise liegen muss. Das gelang erst nach mehreren Versuchen. Wenn man genau hinhört, hat man den Eindruck, dass der Mann zwischendurch Gebete spricht. Dann verließen wir das Feld. Die Frau traf sich noch mit anderen Frauen zum Gebet.


Natürlich glaube ich nichts daran, dass durch diesen Ritus der Reis besser gedeiht. Das Paar glaubt daran und ich nehme die Ernsthaftigkeit war, mit der sie diesen Ritus vollziehen. Es ist ihre Welt und sie haben ein Recht darauf, so zu leben.

Wer meint, dass dieses Hühner Opfer grausam ist, soll darüber nachdenken dass wir in unserer Zivilisation tausende von Küken schreddern und unnötig viele Hühnchen und Hähnchen in unseren Fabriken töten. Ganz zu schweigen von dem Theater um Vogelgrippe sowie Maul- und Klauenseuche.




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