Montag, 15. Juli 2019

Dorf in den Bergen

Wie immer schmeckt der Kaffee hervorragend, als mir An im Eva Cafe die wesentlichen Grundlagen des Lebens der Bevölkerung im Urwald erläuterte.

Im Urwald können die Bewohner jagen und Pflanzen für ihre Ernährung suchen.

Der Urwald liefert ihnen Holz zum Bauen und zum Kochen.

Aus dem Urwald kommt gutes Wasser zum Trinken. Es gibt auch Quellen weiter unterhalb aber das Wasser aus dem Urwald ist besser.

Bei derart lebenswichtigen Gegebenheiten des Urwalds, ist es nicht verwunderlich dass der Urwald der Sitz der Götter oder Geister ist. Insbesondere die Krater und Gipfel sind von ihnen bewohnt. Der Urwald ist somit ein religiöser Ort. Die indigene Bevölkerung rotes deshalb die hohen Zonen nicht

Durch Rodung wird Fläche für die Nahrungserzeugung gewonnen. Die Bevölkerung führt den Brandrodungswanderfeldbau durch. Aufgrund der geringen Besiedlungsdichte sind lange Brachezeiten möglich, so dass sich der Urwald immer wieder erholen kann. Die Bewirtschaftung ist somit nachhaltig.

In den Tagen wird Reis angebaut. Den Reisanbau hat die indigene Bevölkerung von den Cham übernommen. Eher bedingt Sesshaftigkeit.


Nach dieser Einführung ging es in rasanter Fahrt mit dem Motorrad in die Berge. Wie schon im Tal machte das Dorf  einen sehr aufgeräumten und sauberen Eindruck.

Es gab einen Brunnen mit dicker Schüttung. Trotz der lokal relativ dichten Besiedlung, kann angenommen werden, dass das Wasser infolge der hohen Schüttung trinkbar ist



Die Bewohner waren nicht zu Hause. Sie arbeiteten auf dem Feld.










Auf dem weiteren Weg kamen wir an diesem Haus vorbei. Es ist ein sehr schönes Beispiel für die leichte Bauweise dieser Häuser. Die Wände haben ein Traggerüst aus Bambusrohren, in das Bambusstreifen als Ausfachung hinein gelebt werden. Auch der Boden besteht aus Bambusstreifen und ist sehr elastisch. Diese Häuser können in wenigen Tagen von einer Familie hergestellt werden und ermöglichen einen relativ raschen und problemlosen Wechsel des Wohnortes. die Dächer wurden ursprünglich mit reisstroh gedeckt, das gegenüber dem heute verwendeten Blech klimatisch günstiger ist.

 Weiter ging es zum Schamanen des Ortes, einem sehr aufgeweckten Mann.













 Wir spazierten ein Stück durch die Reisfelder
 Und trafen dort Menschen bei der Arbeit













Dann trafen wir ihn. Er wird von seinen Kindern versorgt und freute sich sehr über unseren Besuch. Wie immer war woher wohin Name Alter der Einstieg in das Gespräch. Als er mein Alter erfuhr, sagte er dass er vier Jahre jünger sei und ich sein Bruder sein könnte. Und damit hatte ich den "Brother Fritz" weg, wobei Fritz für die Vietnamesen genauso schwierig auszusprechen ist wie für uns vietnamesisch.


An
Von dem Geld, das An von mir für die Tour bekam, hatte er für die Männer und Kinder Süßigkeiten und für die Frauen Salz gekauft. Für diese Begegnung hatte er einen komplettes Mittagessen im Gepäck. Mein Bruder steuerte Reis bei und wir speisten zu Mittag.

Die Menschen hier sprechen eigene Dialekte. Es gibt auch kein Internet. Damit ist eine Unterhaltung mit Google translate nicht möglich. An beherrscht die Dialekte und er hat gedolmetscht.





Als Nachtisch machte eine Schale Reisschnaps die Runde, der sehr gut schmeckte.



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