Montag, 24. September 2018

Weser & Fulda

Da ich früher als geplant meine Besuche in Norddeutschland abgeschlossen hatte, gönnte ich mir den Umweg über den Weser- und Fuldaradweg. Das war eine überraschend gute Entscheidung.

Zum Einen erwiesen sich diese Radwege als hervorragend ausgebaut und ausgeschildert. Navigation war unnötig. Gute Augen und etwas Aufmerksamkeit reichten um zügig über den meist glatten Asphalt zu fahren. Hinzu kamen etliche Schutzhütten, in oder neben denen ich komfortabel übernachten konnte. Es war reines Genussradeln.

Zum Anderen lernte ich wieder ein neues Stück Deutschland kennen. Auf der Fahrt nach Norden hatte mich schon Korbach begeistert. Die Städte entlang der Weser stehen dieser kaum nach. Ich war platt und begeistert. Die Häuser des Nordens sind schnuckelig, die Städte haben Charakter. Aber so was wie Hameln, Rotenburg, Hannoversch Münden gibt es im Norden nicht.

Meine Schwärmerei bezieht sich nur auf die alten Stadtkerne. Die Jahresringe außenrum sind das Durcheinader des 20. und 21. Jahrhunderts und teilweise alles andere als idyllisch oder stimmig.

Rinteln. Der Name war mir bekannt, aber nicht, dass es ein so hübsches Städtchen ist. Auch hier haben verschiedene Epochen Bauwerke hinterlassen. Ab und zu sieht man auch unpassende Sanierungen, wie hier z. B. die unvermeidbaren Eternitschindeln. Aber insgesamt hat Rinteln ein stimmiges Stadtbild.





Hameln ist keine reine Fachwerkstadt. Sie ist ein schönes Beispiel für Stadtgeschichte: jede Zeit hat Gebäude hinterlassen, die zusammen ein stimmiges Ensemble bilden. Mir ist in der Innenstadt keine Bausünde aufgefallen.







Einige Seitenstraßen sind in Hameln noch komplett mit Fachwerkhäusern bestanden.














In Holzminden steht dieses gelungene Beispiel eines modernen Hauses in einer Fachwerkstadt. Die Größe des Baukörpers, Dachform und Strukturierung der Fassade sind der Umgebung angepasst. Ein solcher Beitrag unserer Zeit in den alten Städten gefällt mir.


Die Altstadt von Hannoversch Münden ist erstaunlich groß. Die Größe und der Schmuck der Fachwerkhäuser zeigen, dass es immer eine reiche Stadt war.
Das Renaissance-Rathaus ist ein beachtlicher Bau.
Auch in Hannoversch Münden hat jede Epoche ihre Spuren hinterlassen. Das Stadtbild hat darunter nicht gelitten.






Das Verbrechen unserer Väter an den Juden können wir nicht rückgängig machen. Wir können es nur bedauern. Und dazu ist dieser Text am Mündener Rathaus m. E. gelungen.



Melsungen
Ich bin aus der Fachwerkorgie gar nicht mehr heraus gekommen.






Fulda hat den Ruf einer Barockstadt. Das habe ich nicht so erkannt. Hier gibt es kaum Fachwerhäuser, aber die Stadt hat trotzdem Flair. Besuchenswert!
Hinter dem Baum in der Bildmitte steht ein modernes Haus, das ebenfalls hevorragend integriert ist.



 




Hier habe ich erst beim 3.Blick gemerkt, dass das ja alles modern ist. So dominant ist die Baukörpergröße auf das Raumgefühl in der Straße. Die Fassaden rechts sind etwas eintönig. Frühere Generationen hätten das zweite Haus mindesten in der Höhe versetzt.


 






Steinau - eigentlich ein Dorf
mit einer gewaltigen Burg.

Die Handelsstraße Frankfurt Leipzig geht hier seit ewigen Zeiten durch. Zu deren "Bewachung" wurde die Burg gebaut. Der Ort folgte.

Heute ist die Handelsstraße eine Autobahn. Da wünsche ich mir zur Bewachung eine Maut-Station a la Dänemark, um den Verkehr etwas zu drosseln.










Kassel, Hanau, Darmstadt und Frankfurt sowieso: Städte, die man nicht gesehen haben muss. Bilder von den idyllischen Dörfern auf der Route und von der Tallandschaft, die sich mit zunehmender Höhe verändert. Ich könnte die Seite noch um einiges verlängern. Aber ich will euch nicht langeweilen und euch was zum entdecken übrig lassen.

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