Freitag, 24. August 2018

Radwege?


Die Radwege in Schleswig Holstein von Puttgarden bis Winsen/Luhe waren sehr weitgehend durchgängig und gut. Alles Schlechte wurde auf die Strecke nach Winsen konzentriert. Da kam dann  dieses Bild.

Habt ihr schon mal ein Schild gesehen

          Achtung Fahrbahnschäden
          Autofahrer bitte aussteigen und schieben!

Die Radwege waren so holprig, dass ich das Gefühl hatte, jemand raspelt an meinem Sitzfleisch. Die Straße daneben war so glatt, dass ich wie auf einem Sofa saß.

Auf einigen Abschnitten musste ich vielfach die Straßenseite queren. Ich halte das für eine bewusste Gefährdung der Radler.

Wie überall war die Straße hinsichtlich der Höhe viel besser trassiert als der Radweg und das, obwohl bekannt ist, dass Radler sehr höhenempfindlich sind.

Diese Radwege sind zum abgewöhnen des Radfahrens da und nicht zur Förderung des Radverkehrs.

Auf den 6000 km in Skandinavien wurde ich vieleicht 10x angehupt. Nichteinmal bei meinem krassen Fehlverhalten in Oslo hat der LKW-Fahrer gehupt. Er hat nur mit dem Kopf geschütelt,  zu Recht. Ich habe auf den o. beschriebenen Strecken teilweise beansprucht auf der Fahrbahn zu fahren und wurde auf einer Strecke von 50 km mind. 30x mit der Hupe auf den Radweg verwiesen.

Wenn ich das zusammendenke, dann folgt daraus, dass die Radwege für die Autofahrer und nicht für die Radler  gebaut werden. Die Radler sollen von der Straße runter, damit die Autofahrer ihrem Geschwindigkeitswahn ungehindert fröhnen können. Freie Fahrt für Freie Bürger.

Währed man in Skandinavien das Gefühl hat, als Radler gleichwertiger und gleichgeachteter Verkehrsteilnehmer zu sein, hat man in Deutschland das Gefühl, ein lästiges Übel zu sein. Die Bevorzugung des Autoverkehrs ist angesichts der CO2-Einsparambitionen ein krasser Griff daneben.


 In Dänemark wurde auf dieser Straße beidseitig ein ca 1,20 m breiter Streifen für die Radler abgetrennt. Dadurch wurde die Fahrbahn so schmal, dass zwei Autos nicht aneinander vorbei kamen ohne auf den Radweg auszuweichen. Das hat den Verkehr spürbar verlangsamt, was ich als sehr angenehm empfand. Hier wurde für den Radler und gegen den Autofahrer entschieden. Die Strecke war mind. 5 km lang.



In Kopenhagen ist der Radweg so breit wie eine Fahrbahn.

Das ist Wertschätzung des Radlers.

1 Kommentar:

  1. Nils, bald bist Du ja zurück. Radfahren in Schweden wird immer ein Traum bleiben wegen der Verkehrsdichte, bei uns wird nur von besseren Bedingungen für Radfahrer geschätzt. Ich bin gerade auf dem via regia von Breslau nach Krakau unterwegs. Gruß Thomas

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