Sonntag, 12. September 2021

Kopftuch

Nach der Grenze war ich in 5 Minuten im Zentrum von Sighetu. Die Sonne schien, es war warm und es gab einen kleinen Park vor einer orthodoxen Kirche. Dort platzierte mein Solarpanel mit dem Handy in der Sonne, lies mir meine Süßigkeiten schmecken und hörte dem Singsang des Popen zu, der aus der geöffneten Kirchentüre drang.
.
Irgendwann hörte der Singsang auf und die Gläubigen strömten heraus. Quer durch den Ausgang muss ein unsichtbares Band gespannt gewesen sein, das fast allen Frauen das Tuch vom Kopf wischte. Also gehört zum Kirchgang ein Kopftuch und offensichtlich auch sehr hohe Stöckelschuhe. Das Kopftuch muss außen weg die Stöckelschuhe allerdings nicht.

Das Muss ist, wie man hier sieht, ein individuelles und kein gesellschaftliches.

Kirchgang scheint nichts mit Keuschheit zu tun zu haben. Eine blanke Schulter darf man zeigen, die dazu passenden Haare aber nur außerhalb.

Das sind schon seltsame Regeln, wie eine Gesellschaft aufstellt. Unser Umgang mit dem Kopftuch ist genauso seltsam. Wir erlauben es den Nonnen und verbieten ist den Musliminnen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen