Dieser Strand lockt keine Badegäste an. Zunächst ist mir aufgefallen, dass sich Kies- und Sandstrände abwechseln. An den Sandstränden stehen natürlich Hotels. Und hier... na klar: keine.
Dann ist mir aufgefallen, dass an den Sandstränden oft Buhnen senkrecht zu Küstenlinie angeordnet waren. Buhnen werden im Küstenschutz zur Landgewinnung eingesetzt und stehen senkrecht zur Uferlinie.
Es kam der Gedanke, dass die Buhnen zur Sandgewinnung gebaut wurden. Dem ist aber nicht so, denn auf obigem Bild sind Buhnen (Begriff hier nicht ganz korrekt verwendet) längs der Küstenlinie zu sehen. Es ist wohl ein allgemeiner Küstenschhutz. Leider habe ich im Internet dazu keine Information gefunden.
Hier sieht man gut, wie die Wellen durch die Lücke am rechten Bildrand weiter laufen, auf das Ufer treffen und den Sand aufwirbeln. Eine Strömung transportiert den Sand ab. Hier ist nicht zu klären, wie die Strömung zustande kommt.
Man könnte meinen, dass die hellen Sandwolken rechts mit einer Art Kehrwasser erst nach links und dann von Ufer weg transportiert werden. Dummerweise ist mir das nicht vor Ort sondern erst bei späterer Sichtung der Bilder aufgefallen und ich habe kein Video aufgenommen, das hier evtl. Aufklärung schaffen könnte
Durch die kleine Lücke im linken Drittel laufen die Wellen ebenfalls durch und breiten sich danach kreisförmig aus. Ein schönes Beispiel für die Wellenausbreitung.
Hier wird klar, dass im offenen Meer eine Strömung herrscht. Anhand der Färbung ergibt sich, dass links eine hohe und rechts eine niedrigere Sandkonzentration vorliegt. Die Strömung verläuft also von links nach rechts und es ist mit Sicherheit eine Gezeitenströmung. Wer mehr über die Gezeiten in der Adria erfahren möchte, muss hier (S.112) nachlesen.
An Ende der rechten Buhne fällt der markante Klarwasserbereich auf. Es ist zu sehen, dass sich an der Buhne die Wellen brechen und somit Wasser hinter die Buhne transportiert wird. Dieses Wasser muss abfließen, was hier offenbar nach links erfolgt. Dieses Phänomen kenne ich von den Sandbänken an der dänischen Nordseeküste. Dort wird durch die Brandung auf der Sandbank Wasser hinter die Sandbank transportiert. Die dadurch erzeugte Strömung längst der Uferlinie ist sehr stark und geht zwischen den Sandbänken ins offene Meer. Das ist für Schwimmer sehr gefährlich und es wird davor gewarnt. Wir sind immer auf die Sandbänke geschwommen und haben das spürbar erlebt.
Die Stömungen sind turbulent, was an der Grenzlinie klar - sandhaltig zu erkennen ist. Die Turbulenz sorgt für die Mischung der unterschiedlichen Ströme.
An der linken Buhne löst sich die Strömung im offenen Meer ab, was an dem zwar schwachen aber doch sichtbaren Konzentrationsunterschied zu erkennen ist.
Das Wasser zwischen Buhne und Ufer auf der linken Seite ist schwach sandhaltig. Es hat eine deutlich andere Färbung als das stark sandhaltiger Wasser von rechts und die Strömung im offenen Meer. Es schiebt sich wie ein Keil zwischen diese beiden Strömungen. Das ist nur möglich, wenn es zwischen Buhne und Ufer von links nach rechts strömt.
Wie steht es nun mit der Sandanreicherung hinter Buhnen, die senkrecht zur Küstenlinie stehen? Natürlich hat auch die Küstenlinie einen Einfluss darauf, ob sich Sand ablagert oder nicht. In Buchten lagert sich meistens Sand ab. Die obigen Bilder sind am Ende meiner Fahrt entlang der Küste entstanden. Erst da wurde das Thema Sand oder Kies für mich interessant. Es fehlt deshalb eine genauere Beobachtung und weitere Bilder. Deshalb kann ich die Frage, ob sich hinter senkrecht angeordneten Buhnen Sand ablagert, nicht beantworten. Die oben dargestellten Strömungen und Sandgehalte legen es meines Erachtens aber sehr nahe, dass es so ist.



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