Mittwoch, 17. Juli 2019

Da Nang am Abend


Es war ein schöner Lauer Nachmittag an dem ich am Fluss entlang radelte und die friedliche Stimmung genoss. Nach ein paar hundert Metern musste ich jedoch am Vergnügungspark vorbei zurück auf die Hauptstraße Richtung Stadtmitte.
 
Allmählich wurden die Häuser immer höher. Dann kamen plötzlich auf der Flussseite Hotels und Gaststätten, die sich in ihrer Protzigkeit und Geschmacklosigkeit


gegenseitig überboten. So etwas habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Wenn ich die Lebenswirklichkeit von den Bergdörfern über die Dörfer an den Straßen bis hierher vergleiche, dann ist das ein unglaublich krasses Gefälle. 23% eben! Von der Gleichheit der Menschen, die der Kommunismus eigentlich proklamiert ist hier absolut nichts mehr zu spüren. Nicht einmal die Eigentümer meines Homestays, die ja schon gehoben wohnen, würden hier ein- uns auskehren. Unter Kommunismus stelle ich mir was anderes vor. Hier ist es
eine Einparteiendiktatur mit der absoluten Bevorzugung der Parteibonzen. Aber die Menschen wollen es. Jede Diskussion endete damit, dass Kapitalismus gut und notwendig ist. Auch die mit dem Wirt an der kambodschanischen Grenze, der nun wirklich unterprivilegiert lebte.
Plötzlich erblickte ich auf einem Gebäude die drei Buchstaben MSB. für einen verspäteten 68er ist das natürlich der marxistische studentenbund Spartacus. Welch ein Hohn, dass ausgerechnet der Inbegriff des Kommunismus hier den Kapitalismus heraus schreit!










15 Fahrrad Minuten weiter bei meinem Homestay ist das menschliche Maß noch eingehalten.













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