Ich ließ es bergab laufen. Unten ging es über den Bach mit den üblichen Schlaglöchern. Die Felge schlug hart auf und ich spürte sofort,: Plattfuß. In 10 Metern war ich im nächsten Anwesen wo ich mein Gepäck unter Dach Lagern konnte. Regen drohte. Die Felge hatte den Schlauch an zwei Seiten aufgeschlitzt. Schwierige Reparatur. Natürlich schauten die Bewohner des Anwesens zu, denn sowas ist hochinteressant. Als ich fertig war fragte ich, ob ich bei ihnen übernachten könnte. Aber der Hausherr lehnte ab.
Um 5:30 Uhr war es sinnlos weiterzufahren. Also fragte ich gegenüber. Glaser stimmte zögerlich zu, lud mich aber gleich zum Abendessen ein. Als ich meinte, ich wollte mich nicht einladen, antwortete er: "das ist vietnamesische Gastfreundschaft". Nach einer wohltuenden Dusche ging ich zum Abendessen. Es gab Reis, Fleisch, Fisch und ein sauer eingelegtes Gemüse, das wie Spinat schmeckte. Natürlich fehlten zwei Soßen zum tunken nicht.
Dank gutem Internet lief die Kommunikation schon bisher mit Google translate akustisch ziemlich gut. Der Hauser brauchte eine Weile, bis er die Disziplin hatte, im richtigen Augenblick zu sprechen. Mit zunehmendem Erfolg fand er Gefallen an der Unterhaltung und bediente mein Handy selbst. Neben dem üblichen ging es z.B. auch darum, ob ich eine Rente beziehe. es kommt auch immer gut an, wenn ich von Hannah erzähle, die in Saigon arbeitet. An der Wand hiengen Urkunden. Ich fragte nach seinem Beruf und welche Art die Urkunden sind. Es waren Urkunden von seinen Enkeln. Er selbst war Landwirt und hielt Kühe und Schweine.
Am nächsten Morgen führte er mich über seinen Hof und zeigte mir seine Mühle und seine Tiere. Er war sichtlich stolz darauf. Dass ich fotografierte zeigte ihm mein Interesse.
Als ich abfuhr stand das Paar in trauter Zweisamkeit vor seinem Haus und schaute mir nach. Es war rührend.

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