Als Karlsruher Student geht nichts über den Schwarzwald
Als Korsikareisender ist dort das Schlaraffenland
Aber das nordhessische Bergland ist mindestens genauso schön.
Auch relativ hoch gebaut und enge Straßen. Aber das menschliche Maß ist eingehalten. Die heutige Landwirtschaft ist kapitalintensiv. Trotzdem wohnt hier nicht das Geld, hier wohnen und arbeiten Menschen.
Durch dieses lauschige Tal ging der Weg gemütlich aufwärts
An der Eder war ich 1966. So einen üblen Asphalt wie auf so manchem Feldweg sind wir aber damals nicht gefahren, weil wir locker über normale Straßen gefahren sind.
Wenig Autos!
Es kam der Wutabschnitt. Brouter hätte mich die ganze Zeit bei moderater Steigung entlang der B252 geschickt. Aber die Radwegeplaner meinten, ich solle Richtung Hof Lauterbach fahren. Das waren erst mal 2 km 12% Steigung!!! Und das mit DEM Gepäck. Die Navigation hat sich mal wieder nicht zurecht gefunden und hat ausgesetzt.
Sieht ein Radler eine schöne Gefällestrecke vor sich, dann packt ihn der Geschwindigkeitsrausch und verlässt ihn die Vernunft. Unten angekommen, kehrt die Vernunft zurück und sagt: falsch gefahren, alles wieder rauf. Wenn das dann auf der anderen Seite nochmal passiert, packt auch den härtesten Radler die Krise. Den schlecht ausgeschilderten Abzweig habe ich dann endlich gefunden und bin ca 5 km rauschend abgefahren.
Dann kam Korbach.
Kennt ihr Korbach? Ist das im Bayrischen Wald oder in Schleswig Holstein? Gibt es das überhaupt?
Ich kannte es auch nicht. Natürlich sollte es dort ein Internetcafe geben. Deshalb bin ich gefahren wie der Teufel und war sauer wegen der Steigung und meiner unnötigen Umwege.
Ein riesen Trubel als ich einlief. Abgesperrte Straßen. Dick bebauchte gelbe Sicherheitswesen mit Walky Talky in der Tasche. Ich fragte eine. Es ist Hessentag eine ganze Woche lang. Die Stadt war voll mit Buden, Touristen und Musik. Ich war erschlagen, nicht nur von den Touristen sondern - sehr positiv - von den fast lückenlosen sehr gut restaurierten Fachwerkhäusern. Sowas habe ich auch im süddeutschen Raum noch nicht gesehen. Die Stadt hat mich so begeistert, dass ich ihr eine eigene Seite widme.
Eine halbe Stunde habe ich in der verwinkelten und mit Menschen überfüllten Stadt nach dem bei Google aufgeführten Internetcafe gesucht. Ein Jugoslawe, der sich neben den frustrierten Nils setzte, beschrieb mir die Lage eines Spielsalons, in dem das möglich wäre. Nix wie hin. Es war so!!!
Wieder war es ein Ausländer, der mir positiv auffiel.
Aber zuvor musste mein Magen mit einer Bratwurst, 3 Portionen Pommes und einem Hefeweizen gefüllt werden. Dann gings frohgemut an den Rechner. Zu früh gefreut. Spielsalons müssen Sicherheitssoftware laufen lassen und die verbot mir, meinen Blog zu öffen. Ich könnte...............meinen Pazifismus an den Nagel hängen peng
So ein Frust kann nur mit einem Hefeweizen bekämpft werden. Im Dunkeln fuhr ich aus der Stadt und baute mein Zelt auf einer Wiese auf. Es war eine sehr ruhige Nacht.

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