Montag, 11. November 2019

Gesundheit

Essen

Ich habe öfters in Garküchen gegessen, die etwas schmuddelig waren und hatte dabei Bedenken, ob mein Magen und Darm das aushalten. Auch habe ich oft die Kräuter, die zur Phö gereicht werden, nicht in die heiße Suppe getunkt sondern wie Salat dazu gegessen. Die waren natürlich mit irgend einem Wasser gewaschen. Normalerweise habe ich wie die Vietnamesen Trinkwasser in Flaschen gekauft. Wenn aber in den Bergen seitlich ein kräftiger Bach runter kam und einigermaßen sicher war, dass es im Oberlauf keine größere Siedlung gab, dann habe ich daraus Trinkwasser genommen. Trotz all dem habe ich in den 7 Wochen nie Magen-Darmprobleme gehabt. Vietnam ist eben schon relativ weit entwickelt.

Eis kann man übrigens bedenkenlos in sein Getränk nehmen. Es kommt aus der Eisfabrik und ist keimfrei.

Wasser

Da ich ein Kameltyp bin, habe ich anfangs nicht darauf geachtet ausreichend zu trinken. Schon am ersten Tag stellte sich trotz bedecktem Himmel und viel Regen nach einigen Stunden Schwindel ein. Spätestens am dritten Tag war ich bei 4 l pro Tag angekommen. Ich sollte erfahren, dass das noch nicht genug war. Ich konnte nur sehr wenig pinkeln und, das ist meine Meinung, habe deshalb eine Blasenentzündung bekommen. Die erste meines Lebens. Das Antibitotikum hat geholfen und ich habe meine Tagesration auf 5 bis 6 l erhöht. Damit wurden die Keime ausreichend ausgespült und es war in der zweiten Hälfte der Tour Ruhe.

Sonne

Wie viele andere Radreisende fahre auch ich gerne mit Buff. Aber hier brennt die Sonne oft so sehr, dass ich mir einen Hut mit breiter Krempe gekauft habe. Der beschattet Stirn, Ohren und Nacken. Aus meiner Sicht ist das in diesen Breiten unverzichtbar. Ich hatte eine Sonnenbrille dabei, habe sie aber nie aufgesetzt. Der Schatten des Huts hat mir gereicht.

auch Kühe sind bei der Hitze schlapp und liegen im Schatten
Hannah meinte schon im Vorfeld, ich solle unbedingt lange Kleidung gegen die Sonne mitnehmen. Ich hatte sie dabei. Allzu oft war ich zu faul, das lange Hemd aus der Radtasche zu kramen. Aber die Arme heizten sich unglaublich auf. Nach 4 Stunden in der Mittagssonne glühten sie und es brauchte abends 4 Stunden, bis sie wieder auf Normaltemperatur waren. Da ich in der Regenzeit gefahren bin, gab es immer wieder so bewölkte Tage, dass ich problemlos im kurzen Hemd fahren konnte, vor allem in den Bergen.

Lange Hosen sind m. E. nicht unbedingt erforderlich. Ich bin immer kurz gefahren. Die Beine erhitzen nicht so, weil sie schräg angestrahlt werden.

Um die Mittagszeit hatte ich an heißen Tagen immer mal wieder Schwindel und die Kraft war weg. Eine Pause im Schatten war dann zwingend angesagt.

Sitzen

Auf der Norwegentour war ich die ersten 1,5 Wochen wund. Danach nie wieder. Gegen wund sein hilft m. E. Penatencreme am besten.

Die eigentlichen Probleme fingen in Norwegen nach 3000 km an. Das gesamte Fett war weg und damit auch die natürliche Polsterung. Die Venen wurden gestaut und die Nerven gereizt, Es war ziemlich schmerzhaft und ich musste deshalb alle Stunde mind. 5 min Pause machen.
der neue Sattel ist montiert, der alte hängt am Rahmen.

Viel zu spät habe ich mich daran gemacht, den Sattel richtig einzustellen. Zuerst habe ich den unterwegs gekauften breiten Sattel wieder durch meinen alten schmalen ersetzt. Dann in vielen kleinen Schritten Höhe, Kippung und Lenkerabstand eingestellt. Jeden Tag morgens eine Veränderung und dann gefahren. So habe ich festgestellt, was ich wie am besten verändere. Die Veränderungen waren sehr klein: Höhe max 5 mm, Lenkerabstand max 3 mm. Nach mehr als einer Woche hat es so gut gepasst, dass ich wieder mehrere Stunden am Stück fahren konnte. nach einer Weile konnte ich in Schweden locker 6 h am Stück im Sattel sitzen. Bei Dauerregen z. B. mache ich ungern eine Pause.

Die Nerven haben Monate gebraucht, bis sie wieder normal waren. 

Danach habe ich den Sattel nicht mehr angerührt und bin nach Barcelona (3000 km) und in Vietnam (1500 km) problemlos gefahren.Nach Vietnam war ich 3 kg leichter als nach Norwegen, d. h., da war auch keine natürliche Polsterung.

der alte Sattel
Schon vor Vietnam war der Sattel ziemlich runter gekommen. Aber das bereitet keine Probleme und ich fürchte, dass ein neuer "glatter" Sattel wieder Probleme macht. M. E. kommt es mehr auf die richtige Einstellung als auf die Form und Polsterung des Sattels an. Und die allgemeinen Regeln gelten nicht für jeden: ich fahre besser mit einem um 1 Raste nach vorne gekippten Sattel.






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