Donnerstag, 26. Juli 2018

Taufe

 
 
Hier fand ich Unterschlupf
Auf den 120 km von Karasjok nach Kautokeino gibt es keine Einkaufsmöglichkeit und kein Dach, unter dem man hätte Zuflucht nehmen können. Am Nachmittag setzte der Regen wie angekündigt ein. Auch Freund Hunger meldete sich. Aber wo sollte ich in dieser Nässe mein Zeug auspacken und ohne Bank essen? Es goss schon ganz ordentlich als ein alter Wohnwagen auftauchte. Probieren! Er war offen. Essen ausgepackt und nix wie rein. Der Regen trommelte aufs Dach und an die Scheiben. Warm und heimelig war es hier drin. Und der Sild med Tomater schmeckte vorzüglich. Helle Flecken zeigten sich am Himmel. Ich wagte den Aufbruch. Zu früh.  Nach wenigen Minuten öffnete ein extremer Wolkenbruch die Schleusen. Das Cape war dicht aber vom Gepäck lief das Wasser nach vorne zum Sattel. Und ab da waren meine Hosen nass.

bei so guten Sachen, Trockenheit und
Wärme will man gar nicht mehr raus







Nach wenigen Metern  auf dem Rad war klar: ich hatte RÜCKENWIND. Er frischte kräftig auf und kam infolge des Straßenverlaufs von der Seite, schüttelte mich kräftig und blies mir den Regen unter's Cape. Ich suchte Schutz bei einem Baum. Der Himmel sah nicht nach einem schnellen Ende aus. Also weiter. Mit Wind im Rücken ist alles halb so schlimm.

Die Essenstasche hatte ich nicht sorgfältig zu gemacht. Da war Wasser drin. Die Gamaschen waren wieder nicht dicht. Alles andere war trocken. Millionen Moskitos freuten sich: endlich ein neues Opfer.

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